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Annales gratuites Bac ES : Compréhension et traduction

Le sujet  2002 - Bac ES - Allemand LV1 - Compréhension écrite Imprimer le sujet
LE SUJET
Thomas Brückner, der sich 1968 politisch engagiert hatte, musste bald erkennen, dass seine Ideale nicht verwirklicht werden konnten.

    Er erinnerte sich daran, dass er vor 1968 Architektur studiert hatte, nahm das Studium wieder auf und schloss es ab. Er spezialisierte sich auf Dachausbauten (1), suchte Dächer, fand Interessenten und kümmerte sich um Bauplanung, -genehmigung und –aufsicht (2). Dachwohnungen waren in Mode, und Thomas machte seine Sache gut. Nach ein paar Jahren hatte er mehr Dächer und Interessenten, als er bewältigen (3) konnte. Aber sie langweilten ihn. Dächer - das sollte alles sein ?
    Eines Tages hörte er von einem Wettbewerb (4) für eine Brücke über die Spree. Schon als Kind hatte ihn der Stolz beeindruckt, mit dem in Köln die eiserne Brücke die Bahn über den Rhein trägt, und die Leichtigkeit, mit der die Golden-Gate-Brücke über das Meer schwingt, auf dem die großen Schiffe ganz klein sind. Das Buch über Brücken, das er zur Konfirmation bekommen und wieder und wieder gelesen hatte, stand bei den Büchern in seinem Büro. Er entwarf (5) eine Brücke von zerbrechlichem Aussehen, die die Fußgänger nur vorsichtig betreten und auf der die Autofahrer automatisch langsamer fahren sollten. Denn er fand nicht selbstverständlich, dass man von einem Ufer an das andere gelangen kann, und daher sollten es die Benutzer auch nicht als Selbstverständlichkeit nehmen.
    Zu seiner und aller Überraschung gewann er den zweiten Preis. Außerdem wurde er gebeten, sich an einem Wettbewerb für eine Brücke über die Weser zu beteiligen. Das Geschäft mit den Dächern nicht aufgeben, die Brücke über die Weser entwerfen, an weiteren Wettbewerben teilnehmen - es wurde zuviel. Er machte Jutta, die als Studentin in seinem Büro gearbeitet und gerade ihr Diplom bekommen hatte, zu seiner Partnerin. Sie baute Dächer aus, er baute Brücken. Als sie von ihm ein Kind erwartete, heirateten sie. Gleichzeitig zogen sie in die schönste Dachwohnung, die ihr Büro je gebaut hatte ; der Interessent war krank geworden und wollte sie nicht mehr. Der Blick von der Terrasse ging über Spree und Tiergarten zum Reichstag und Brandenburger Tor. Vom Dachgarten sahen sie im Westen die Sonne untergehen.
    Dann befriedigten ihn auch die Brücken nicht mehr recht. Erfolg, Büro und Familie wuchsen, und dennoch fehlte ihm etwas. Zunächst wusste er nicht, was. Er dachte, er brauche noch mehr berufliche Herausforderung (6), und arbeitete noch mehr. Aber er wurde damit nur noch unzufriedener. Erst als er im Sommer in Italien nicht, wie sonst im Urlaub, Brücken entwarf, sondern die Brücken malte, die er sah und die ihm gefielen, merkte er, dass es das Malen war, das ihm gefehlt hatte. Er hatte als Schüler und Student gemalt, bis er dachte, seine Freude daran werde sich im Entwerfen von Architektur erfüllen. Eine Weile hatte er die Erfüllung auch gespürt. Aber dann hatte er, ohne es zu wissen, das Malen doch vermisst.
    Auf einmal stimmte die Welt. Weil die Architektur für ihn nicht mehr alles war, konnte er sie spielerischer betreiben. Weil er sich schon durch den Erfolg als Architekt bewiesen (7) hatte, musste er sich nicht mehr durch den Erfolg als Maler beweisen. Er kümmerte sich nicht um Moden und Trends, achtete nicht mehr darauf, sondern malte, was er gerne als Bild gesehen hätte : Brücken, Wasser, Frauen und Blicke durch Fenster.

Nach Bernhard Schlink, Zuckererbsen, 2000

(1) Dachausbauten : aménagement de combles
(2) Bauplanung, -genehmigung und -aufsicht : projets, autorisations et suivi des travaux
(3) bewältigen : venir à bout de
(4) der Wettbewerb : le concours
(5) entwerfen : concevoir
(6) die berufliche Herausforderung : le défi professionnel
(7) sich beweisen : ici, faire ses preuves


A - Richtig oder falsch. Krenzen Sie an und begründen Sie ihre Antwort mit einem Zitat aus dem Text !
Jeder Satz darf nur einmal zitiert werden.

a - 1968 war Thomas mit seinem Architekturstudium fertig.
     Richtig / Falsch

b - Es machte Thomas keinen Spaß, Dächer auszubauen.
     Richtig / Falsch

c - Thomas war ein erfolgreicher Architekt.
     Richtig / Falsch

d - Das Buch über Brücken, das ihm geschenkt worden war hat ihn nicht interessiert.
     Richtig / Falsch

e - Sein schönes Projekt für eine Brücke fand großes Interesse.
     Richtig / Falsch

f - Thomas und Jutta zogen in ein schönes Haus auf dem Land.
     Richtig / Falsch

g - Thomas hatte alles, um glücklich zu sein.
     Richtig / Falsch

h - Mit der Zeit genügte ihm sein Beruf als Architekt nicht mehr.
     Richtig / Falsch

i - Nach dem Urlaub in Italien gab er den Beruf auf.
     Richtig / Falsch

j - Er machte nur, was ihm Spaß machte.
     Richtig / Falsch

B - Setzen Sie folgende Aussagen in die richtige Reihenfolge !

a - Politisches Engagement
b - Familiengründung
c - Konfirmation
d - Abschluss des Architekturstudiums
e - Reise nach Italien
f - Erste Teilnahme an einem Wettbewerb
g - Beginn des Architekturstudiums

C - Auf welches Wort oder auf welchen Satzteil oder auf welche Person / Personen bezieht sich das unterstrichene Wort ?

a - Zeile 1 : "Er erinnerte sich daran..."
b - Zeile 11 : "und auf der die Autofahrer automatisch langsamer fahren sollten."
c - Zeile 20 : "in die schönste Dachwohnung, die ihr Büro je gebaut hatte ; "
d - Zeile 21 : "und wollte sie nicht mehr."
e - Zeile 26 : "Aber er wurde damit nur noch unzufriedener."
f - Zeile 29 : "seine Freunde daran werde sich Entwerfen von Architektür erfüllen."
g - Zeile 35 : "achtete nicht mehr darauf, sondern malte,..."

D - Der Erzähler sagt :

a - Zeile 32 : "Auf einmal stimmte die Welt."
Was meint er wohl damit ? Kreuzen Sie die treffende Antwort an !

Auf einmal waren alle einverstanden.
Auf einmal verstand er die Welt nicht mehr.
Auf einmal war alles in Ordnung.
Auf einmal war er ganz verloren.

b - Zeile 31 : "Aber dann hatte er, ohne es zu wissen, das Malen doch vermisst."
Was meint er wohl damit ? Kreuzen Sie die treffende Antwort an !

Er hatte das Malen satt.
Das Malen hatte ihm gefehlt.
Beim Malen hatte er alles vermischt.
Er hatte keine Freunde mehr am Malen gehabt.

E - Übersetzen Sie folgende Stelle (Z. 18 bis Z. 21) ins Französische.

Er machte Jutta, die als Studentin in seinem Büro gearbeitet und gerade ihr Diplom bekommen hatte, zu seiner Partnerin. Sie baute Dächer aus, er baute Brücken. Als sie von ihm ein Kind erwartete, heirateten sie. Gleichzeitig zogen sie in die schönste Dachwohnung, die ihr Büro je gebaut hatte ; der Interessent war krank geworden und wollte sie nicht mehr.

LE CORRIGÉ

A - Richtig oder falsch. Kreuzen Sie an und begründen Sie ihre Antwort mit einem Zitat aus dem Text !
Jeder Satz darf nur einmal zitiert werden.

a - 1968 war Thomas mit seinem Architekturstudium fertig.
Falsch
"Thomas Brückner, der sich 1968 politisch engagiert hatte."
"Er hatte vor 1968 Architektur studiert."

b - Es machte Thomas keinen Spaß, Dächer auszubauen
Richtig
"aber sie langweilten ihn. Dächer - das sollte alles sein ? "

c - Thomas war ein erfolgreicher Architekt.
Richtig
"Nach ein paar Jahren hatte er mehr Dächer und Interessenten, als er bewältigen Konnte."

d - Das Buch über Brücken, das ihm geschenkt worden war hat ihn nicht interessiert.
Falsch
"... und wieder und wieder gelesen hatte, stand bei den Büchern in seinem Büro."

e - Sein schönes Projekt für eine Brücke fand großes Interesse.
Richtig
"Zu seiner und aller Überraschung gewann er den zweiten Preis."

f - Thomas und Jutta zogen in ein schönes Haus auf dem Land.
Falsch
"... zogen sie in die schönste Dachwohnung... der Blick von der Terrasse ging über Spree und Tiergarten, zum Reichstag und Brandenburger Tor."

g - Thomas hatte alles, um glücklich zu sein.
Falsch
"Erfolg, Büro und Familie wuchsen und dennoch fehlte ihm etwas."

h - Mit der Zeit genügte ihm sein Beruf als Architekt nicht mehr.
Richtig
"... und arbeitete noch mehr. Aber er wurde damit nur noch unzufriedener."

i - Nach dem Urlaub in Italien gab er den Beruf auf.
Falsch
"... weil die Architektur für ihn nicht mehr alles war, konnte er sie spielerischer betreiben."

j - Er malte nur, was ihm Spaß machte.
Richtig
"..., sondern malte, was er gerne als Bild gesehen hätte : Brücken, Wasser,..."

B - Setzen Sie folgende Aussagen in die richtige Reihenfolge !

a - Politisches Engagement
b - Familiengründung
c - Konfirmation
d - Abschluss des Architekturstudiums
e - Reise nach Italien
f - Erste Teilnahme an einem Wettbewerb
g - Beginn des Architekturstudiums

     c   g   a   d   f   b   e

C - Auf welches Wort oder auf welchen Satzteil oder auf welche Person / Personen bezieht sich das unterstrichene Wort ?

a - Zeile 1 : "Er erinnerte sich daran..."
..., dass er vor 1968 Architektur studiert hatte.

b - Zeile 11 : "und auf der die Autofahrer automatisch langsamer fahren sollten."
eine Brücke.

c - Zeile 20 : "in die schönste Dachwohnung, die ihr Büro je gebaut hatte ; "
sie (Jutta + Thomas)

d - Zeile 21 : "und wollte sie nicht mehr."
die schönste Dachwohnung.

e - Zeile 26 : "Aber er wurde damit nur noch unzufriedener."
und arbeitete noch mehr.

f - Zeile 29 : "seine Freude daran werde sich Entwerfen von Architektür erfüllen."
er hatte als Schüler und Student gemalt.

g - Zeile 35 : "achtete nicht mehr darauf, sondern malte,..."
Moden und Trends.

D - Der Erzähler sagt :

a - Zeile 32 : "Auf einmal stimmte die Welt."
Was meint er wohl damit ? Kreuzen Sie die treffende Antwort an !

Auf einmal waren alle einverstanden.
Auf einmal verstand er die Welt nicht mehr.
Auf einmal war alles in Ordnung.
Auf einmal war er ganz verloren.

b - Zeile 31 : "Aber dann hatte er, ohne es zu wissen, das Malen doch vermisst."
Was meint er wohl damit ? Kreuzen Sie die treffende Antwort an !

Er hatte das Malen satt.
Das Malen hatte ihm gefehlt.
Beim Malen hatte er alles vermischt.
Er hatte keine Freunde mehr am Malen gehabt.

E - Übersetzen Sie folgende Stelle (Z. 18 bis Z. 21) ins Französische.

Er machte Jutta, die als Studentin in seinem Büro gearbeitet und gerade ihr Diplom bekommen hatte, zu seiner Partnerin. Sie baute Dächer aus, er baute Brücken. Als sie von ihm ein Kind erwartete, heirateten sie. Gleichzeitig zogen sie in die schönste Dachwohnung, die ihr Büro je gebaut hatte ; der Interessent war krank geworden und wollte sie nicht mehr.

Il prit Jutta qui avait travaillé en tant qu'étudiante dans son cabinet et qui venait d'obtenir son diplôme, comme collaboratrice. Elle aménageait des combles, lui, il construisait des ponts. Lorsqu'elle attendit un enfant de lui, ils se marièrent. En même temps, ils emménagèrent dans le plus bel appartement mansardé que leur cabinet ait jamais conçu. Le client était tombé malade et il n'en voulait plus.

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